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„Cannabis Normal!“ – Die Kosten der Prohibition und die Akzeptanz von Cannabis in der Bevölkerung

„Cannabis Normal!“ – Die Kosten der Prohibition und die Akzeptanz von Cannabis in der Bevölkerung
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Dieses Wochenende waren wir zu Gast auf der zweiten „Cannabis Normal!“ Konferenz des Deutschen Hanfverbands (DHV) in Berlin. Unter anderem wurden neue Studien zu den Kosten der Cannabisprohibition und dem aktuellen Meinungsbild in Deutschland veröffentlicht. Es wurden Fachvorträge von renommierten Sprechern der Cannabisszene aus den Bereichen Politik, Wissenschaft und Aktivismus gehalten. Am Ende der Veranstaltung wurden die herausragendsten Vertreter dieser Kategorien mit dem Ehrenpreis des DHV – dem „Hanfadler“ – geehrt.

Die Cannabisprohibition hat endlich ein Preisschild

Direkt zu Beginn der Veranstaltung wurde die von Prof. Dr. Haucap durchgeführte Studie zu den Kosten der Cannabis-Prohibition durchgeführt. Prof. Dr Haucap betonte die Schwierigkeiten der äußerst dünnen Datenlage zu den einzelnen Kostenpunkten und spricht von einer sehr konservativen Schätzung von rund 2,7 Mrd. €, die dem deutschen Staat durch Aufwendungen und Einnahmenausfall entgehen.

Quelle: „Die Kosten der Cannabis-Prohibition in Deutschland“, S.56

Aufgrund der geringen Datenbasis fehlen in dieser Aufstellung die Kosten für Justiz und Strafvollzug vollständig, die mit Cannabis in Verbindung stehen.

Cannabis und die Akzeptanz in der Bevölkerung

Eine weitere vom DHV in Auftrag gegebene Studiewurde von Micha Greif, Sprecher des Deutschen Hanfverbands München, vorgestellt. Diese beschäftigt sich mit der alljährlichen Frage des Stimmungsbildes in der deutschen Bevölkerung zum Thema Legalisierung und Entkriminalisierung. Das Stimmungsbarometer, erhoben von der infratest dimap, zeigt die deutlich wachsende Akzeptanz für Cannabis in der Bevölkerung. Waren es 2017 noch 39%, die der Frage nach einer kontrollierten und legalen Abgabe von Cannabis zum Freizeitkonsum eher zustimmen würden, liegen wir 2018 bereits bei 46%. Nur noch 52% der Bevölkerung steht einer Regulierung ablehnend gegenüber.

Quelle: „Legalisierung von Cannabis 2018“, S.7

Auch wenn dieses Jahr eine Mehrheit knapp verfehlt wurde, sind das durchaus positive Nachrichten, wenn man bedenkt, dass noch im Jahr 2014 die Zustimmung bei mageren 30% lagen. Dies zeigt allerdings auch, dass der Kampf gegen tief verankerte Vorurteile, Ängste und Desinformationen noch nicht gewonnen ist.

Bei der Frage nach einer Entkriminalisierung des Eigenkonsums gab es immerhin bereits 59% Zustimmung und interessanterweise selbst bei den Wählern der Union eine Mehrheit.

Quelle: „Legalisierung von Cannabis 2018“, S.9

Der Hanfadler ging an…

Wie auch bei der ersten Cannabis Normal 2017 wurde zum Ende der Veranstaltung der Ehrenpreis des Hanfverbandes, der „Hanfadler“, für herausragende Verdienste innerhalb der Legalisierungsbewegung verliehen. Im Gegensatz zum letzten Jahr, in dem ein einziger Adler an Frank Tempel, den ehemaligen drogenpolitischen Sprecher der Linken verliehen wurde, wurden in diesem Jahr gleich drei Personen geehrt.

Kategorie Wissenschaft

In der Kategorie Wissenschaft ging der Hanfadler an Stephan Quensel, ehemaliger Professor für Resozialisierung und Rehabilitation im Studiengang Soziologie an der Universität Bremen. Der Jurist und Kriminologe erklärte die Drogenpolitik bereits in den frühen 90ern als gescheitert und publizierte mehrere Fachbücher zu diesem Thema. Quensel ist Mitglied im Schildower Kreis, einem Netzwerk aus renommierten Experten unterschiedlicher Fachbereiche, das auf die schädlichen Konsequenzen der Strafverfolgung und die Sinnlosigkeit des „War on Drugs“ aufmerksam macht und versucht, sinnvolle Alternativen aufzuzeigen.

Kategorie Politik

Der Preis in der Kategorie Politik ging an Hans-Christian Ströbele, den ehemaligen Vorsitzenden der Grünen im Bundestag und unermüdlichen Kämpfer für die Legalisierung von Cannabis. Auch wenn er selbst nie zur Tüte gegriffen hat, versucht er bereits über Jahrzehnte hinweg die unschuldige Pflanze von ihren unrechtmäßigen Ketten zu befreien. Ihm entsprang die legendäre Forderung: „Gebt das Hanf frei!“

Kategorie Aktivismus

Als Münchner freuen wir uns besonders über den Hanfadler für Aktivismus, der an Micha Greif, Sprecher des DHV München, vergeben wurde. Micha Greif initiierte bereits seinerzeit in Münster ein Modellprojekt zur Abgabe an gesunde Erwachsende, das später leider am BfArM scheitern sollte und fordert nun in München ein Modellprojekt zum Anbau und zur Abgabe von Medizinalhanf an Patienten. Er vertritt den Hanfverband mit höchstem ehrenamtlichem Engagement in einer der restriktivsten Großstädte Deutschlands.

Von links nach rechts: Suzie Grime, Der Micha, Georg Wurth (DHV), Simon (Open Mind)

Wir empfanden die Cannabis Normal als eine rundum gelungene Veranstaltung und freuen uns bereits auf die nächste Konferenz, die hoffentlich wieder mit so hochkarätigen Sprechern und spannenden Vorträgen aufwarten wird wie die Diesjährige.

Quellen:

Studie infratest dimap: Legalisierung von Cannabis 2018. Eine Studie im Auftrag des Deutschen Hanfverbands. 2018.

Studie DICE Consult: Die Kosten der Cannabis-Prohibition 2018. Eine Studie im Auftrag des Deutschen Hanfverbands. 2018.

Kommentar(4)

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